Cheetah – Fatal Instinct (2012, NDR, National Geographic, 48 Min)
Geparde – Afrikas elegante Jäger (2013, NDR, ARTE, 42 Minuten)
International vertrieben von ZDF Enterprises unter “Mother Cheetah”
(Bei der Titelauswahl habe ich als Autor nur beschränktes Mitspracherecht)
Geparde als Jäger und Gejagte
Geparde werden ob ihrer Geschwindigkeit und Eleganz als Superjäger seit langem bewundert. Damit kann man nur noch wenige beeindrucken und keine anspruchsvolle Produktionsgesellschaft würde Geld in ein Filmprojekt investieren, das mit derart platten Inhalten daherkommt. Andererseits leben Geparde ein gefährliches Dasein: Eingezwängt zwischen den Konkurrenten Löwen und Hyänen müssen sie hart um ihre Existenz kämpfen. Ihre Jungen sind diversen Gefahren ausgesetzt und in der Serengeti überlebten bei einer jahrelangen Studie nur 5 Prozent der Jungen bis zur Geschlechtsreife. Sie fallen Löwen, Hyänen oder Büffeln zum Opfer, verhungern oder gehen an Unterkühlung zugrunde. Sowas zu erleben und in einem Film darzustellen ist kaum planbar, allerdings steht und fällt damit die Geschichte. Für Auftraggeber wie auch Autor/Kameramann also nicht unriskant, sich auf so einen Versuch einzulassen. Mit dem Archiv aus der SERENGETI Produktion im Rücken glaubten wir uns aber auf halbwegs sicherem Boden.
Beim ersten Drehabschnitt im Oktober 2011 arbeitete ich zum ersten Mal mit einem – für meine Verhältnisse – größeren Team zusammen. Deshalb ist mein Anteil an der Kameraarbeit an diesem Film auch nur knapp unter 50 Prozent. Ralf Schieke machte im Oktober Kameraarbeit mit Peter Blackwell als Fahrer (weitere Bilder stammen von Ivo Nörenberg aus den Serengeti Drehs), während ich mit Kasao Learat nach Geparden und Drehmöglichkeiten suchte. Kasao ist ein Kenianer aus dem Stamm der Samburu, aufgewachsen im Busch, mit einem beeindruckendem Auge und sicherem Gespür für das Verhalten von Tieren. Ich habe später noch gerne mit ihm bei anderen Projekten zusammengearbeitet. Er war als zweiter Spotter zuständig für das Durchsuchen großer Gebiete und landete gleich in den ersten Tagen den Volltreffer: Er verfolgte ein Gepard Weibchen, das ihm aus vielen Gründen vielversprechend vorkam, über viele Stunden. Schließlich führte sie ihn zu ihrem Wurfversteck – dort lagen vier winzige, tagealte Gepard Babys! Damit war eine spannende und in dieser Form selten dargestellte Geschichte möglich.
Im Sommer 2012 machte ich mit Kasao einen Anschlussdreh, um die Zeit im Juli abzudecken. Dies ist für Geparde eine besonders schwierige Zeit, weil das Jagen in dem hohen Gras äußerst anspruchsvoll ist (man frage nicht nach den Fahrmöglichgkeiten in einem Ozean aus meterhohem Gras).